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Alina Schuermann, beliya, Detox, fair fashion, Grüne Mode, Green Style, Greenpeace Detox Campaign, Kirsten Brodde, Mutare, People Tree, TheGreenStyleGuide
In den letzten zwei Wochen fanden in Hamburg gleich zwei Modenschauen statt, die sich fair&ökologisch produzierter Mode widmeten. Das Scandic Hotel veranstaltete unter dem Titel „Nachhaltig anziehend“ eine Show mit Kleidern und Accessoires, die größtenteils in Hamburg entworfen wurden. Die Veranstaltung zog 600 Interessierte, Presse und TV an. Bei Häppchen und alkoholfreien Cocktails wurden etablierte und junge Label präsentiert.
Besonders gut gefiel mir die Linie von Alina Schürfeld. Bislang konzentrierte sich die Hamburgerin auf edle Schuhe und Taschen und zeigte nun ihre ersten Jacken und Mäntel:
Alina Schürfeld verarbeitet Leder, das chromfrei vegetabil mit Rhabarberessenzen gegerbt wurde und bio-zertifiziertes Lachsleder. Produziert werden die Kollektionen in Deutschland und Italien. Die Schuhe sind sehr elegant und wirken durch die Kombination unterschiedlicher Lederarten und Farben nostalgisch und neu zugleich. Dieses Stilmittel behält Alina Schürfeld bei den Jacken bei und mischt Leder mit Wollstoffen, wodurch hier eine sportliche Wirkung entsteht. Zu finden sind die edlen Stücke im eigenen Hamburger Laden und online.
Aus Chemnitz kommt das Label Mutare, das ebenfalls Accessoires aus vegetabil gegerbtem Leder zeigte und Kleider aus textilem Material:
Das Label ist eine Projektgemeinschaft zweier Designerinnen. Gründerin, Corinna Busch entwirft Kleider, während Kathi Halama wunderschöne Handschuhe und Taschen kreiert.
Das Hamburger Label beliya bietet Handtaschen und kleine Lederaccessoires als Upcycling-Produkte an. Das Leder hat ein Vorleben als Sofabezug hinter sich und die Stoffe stammen aus Überschüssen anderer Häuser. Gefertigt wird alles innerhalb der EU mit kurzen Wegen und unter fairen Bedingungen.
Ein Teil des Verkaufspreises fließt in Charity-Projekte, wie zum Beispiel Schulbücher und Schulessen für Kinder in Namibia und Tansania. An jeder Tasche und jedem Schlüsselanhänger findet man den Namen des Kindes, dem der Erlös direkt zugute kommt.
Vorgestern fand dann die erste Detox-Kampagnen-Modenschau in der Deutschland-Zentrale von Greenpeace statt. Das neue Gebäude steht inmitten der Hamburger Hafencity, wo immer ’ne steife Brise weht. Und das ist auch gut so. Denn auf dem Dach der Greenpeace-Zentrale drehen sich drei Windräder, die – zusammen mit einer Photovoltaikanlage – die Hausbewohner standesgemäß mit Energie versorgen.
Die ehemalige Pressesprecherin von Greenpeace Energy, Kirsten Brodde widmet sich seit einigen Monaten ganz der Detox Kampagne. Und das sehr erfolgreich. Inzwischen sind 22 internationale Textilproduzenten dem Aufruf gefolgt, giftfrei zu produzieren. Zuletzt verpflichtete Tchibo sich, gefährliche Chemikalien aus der Produktion zu verbannen.
Um zu zeigen, wie viele Label bereits nachhaltig produzieren, initiierte sie eine Modenschau, die interessierte Konsumenten darüber informierte, wo sie ökologisch&fair produzierte Kleidung bekommen. Neun Hamburger Geschäfte und zwei junge Modelabel beteiligten sich an der Show mit größtenteils sportlicher Streetwear.
Neben den bekannten Green Concept Stores und den großen Naturtextilhäusern war auch ein kleiner Laden dabei, in dem man besonders schöne Kleider im Retro-Stil findet: „La vie est belle“. Die Inhaberin hat People Tree entdeckt. Das britische Label bietet eine bunte Kollektion von femininen Kleidern mit Prints und uni an. Kirsten Brodde trägt eines der Kleider auf dem Foto oben. Hier ein kurzer Film mit Eindrücken von der Show.