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Während ich durch die Fast Fashion Ausstellung im Hamburger Museum für Kunst und Gewerbe ging, dachte ich: Revolution. Um diesen Irrsinn, den wir im Modezirkus veranstalten, zu beenden, braucht es eine Revolution.

Auch wenn mir die Informationen dort nicht neu waren, wirkten sie durch ihre Komplexität. Man wird wütend, angesichts der Bilder, Filme und Texte, gegenüber einem kapitalistischen System, das in der Modebranche einfach so dermaßen auf die Spitze getrieben wurde, dass es absolut absurd ist.

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Dieser Hinweis hängt neben einem Film über die Gewinnung von Wolle. Angora ist ja bereits verpönt, aufgrund der grausamen Methode. Hier wird gezeigt, warum.

Es geht aber auch um Schafe, die das Material liefern, für all unsere Wollpullover, Jacken, Schals etc. Die Tiere werden beim Scheren so brutal malträtiert, dass man sich fragt, was Menschen so bösartig macht, damit ihr Geld zu verdienen und sich selbst und die Tiere täglich diesem Horror auszusetzen.

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Die Auswirkungen der stetig wachsenden Massen an Kleidern auf dem Weltmarkt werden in all ihren Konsequenzen beleuchtet. Neben der Umweltbelastung durch Chemikalien und dem Raubbau an Ressourcen geht es in der Ausstellung auch um die Reisetätigkeit eines Kleidungsstückes.

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Und die ist nach der Produktion längst nicht abgeschlossen. So kommt es, dass ein in Europa gekauftes billig-Shirt, nach geringer Nutzung, als Kleiderspende wieder in dem Land landet, in dem es unter unwürdigen Bedingungen hergestellt wurde. Mit dem Effekt, dass die dortige, lokale Textilwirtschaft kaputt gemacht wird, weil die Leute lieber die coolen Sachen aus den reichen Industriestaaten tragen als lokale Produkte. Auch wenn die Aufdrucke lächerlich sind:

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Fast Fashion, die junge, schnelllebige Mode wird von großen Konzernen billig und schnell produziert, um anschließend teilweise hochglamourös präsentiert zu werden von Topmodels und anderen Promis. Der niedrige Preis verleitet zu unüberlegtem  Sammelkauf  und ebenso zügigem Aussortieren. Dafür leiden Menschen und Tiere unter brutalen Produktionsbedingungen, Umweltbelastungen, Krankheiten und Tod. Und das alles nur damit die Wirtschaft brummt und wir immer neu und topaktuell gestylt sind. Macht das Sinn?

Die Ausstellung läuft bis zum 20. September 2015.